Jahrgang 1969
Verheiratet, 3 Kinder
Intensivkrankenschwester, Kinesiologin, Horsemanshiptrainerin

Ich bin nicht das klassische Pferdemädchen, was reiten bevor laufen konnte. Als Kind der DDR gab es für mich wenig Möglichkeiten mit Pferden in Kontakt zu treten. Trotzdem entwickelte sich das Interesse an diesen großen, sanften und energiegeladenen Tieren aus mir selbst heraus. Meinen Nachbarsjungen, dessen Eltern noch mit ihrem „Ackergaul“ pflügten, habe ich solange auf dem Schulweg angebettelt, bis er mich eines Sonntags mit Pferd am Strick abholte. Kurze Zeit später saß ich strahlend, ohne Sattel, nur mit Stallhalfter und Strick auf der harten Wirbelsäule des Pferdes. Ich galoppierte ausgelassen die Koppel rauf und runter. Ohne viel nachzudenken hatte ich einfach nur den Spaß meines Lebens und wahrscheinlich mehr Glück als Verstand. Bei dieser einmaligen Aktion blieb es dann auch, weil keiner der Eltern eine Wiederholung erlaubte.
Erst als Mutter von 3 Söhnen flammte die Sehnsucht wieder auf. Einzelne herkömmliche Reitstunden ließen das Gefühl, mit einem Lebewesen überhaut nur in Verbindung zu treten, gar nicht erst aufkommen. Im Gegenteil gesellte sich ein neues Gefühl dazu: Angst. Rasch war klar, ich musste meinen eigenen Weg finden. Zunächst war der Focus auf der Familie und meiner Arbeit als Krankenschwester auf der Intensivstation. Dort täglich zu erfahren, wie kostbar das Leben ist, gab mir den Anstoß, meine Träume nicht aus den Augen zu verlieren. Gemeinsam mit meinem Mann schmiedete ich Pläne, Pferde in unser Leben zu holen. Eine eigene gut ausgebildete, 14-jährige Racequarterstute ermöglichte den Einstieg. 
Dann wurden wir mutig. Manche Menschen in unserem Umfeld nannten es auch wahnsinnig. Mit unseren beiden jüngeren Söhnen (7 und 9 Jahre) reisten wir 1 Jahr auf eigene Faust mit 6 Pferden durch das wilde Patagonien Argentiniens. Alles was eine 4-köpfige Familie braucht, befand sich auf dem Rücken dieser treuen Begleiter. Sie lehrten uns ihre Sprache und ihre Bedürfnisse. Dieses Jahr veränderte stark unsere bisherigen Gedankenmuster und beeinflusst bis heute unsere Entscheidungen. Nach einigen Jahren des standhaften Meisterns unseres Familienalltags, zu dem nun schon 3 eigene Pferde gehörten, kamen neue Wegweiser in unser Leben. Uwe Weinzierl, Kenzie Dysli, Peter Pfister, Thomas Günther und Bent Branderup wurden unsere Lehrer. 2022 absolvierten mein Mann und ich die Sommerakademie von Weinzierl Horsemanship. Im Anschluss durften wir als Co-Trainer Camps, Wochenendkurse und Shows begleiten. Der magische Ort Neu Drefahl lässt uns nicht mehr los. Zur Zeit leben und arbeiten wir hier inmitten von Pferden und ihren Menschen in einem Tinyhouse. Wir kündigten unsere Jobs und arbeiten Teilzeit in unseren alten Berufen als Krankenschwester und Arzt in der Umgebung. Ab Januar 2023 sind wir ein fester Bestandteil des Teams von Weinzierl Horsemanship.

Sich immer wieder neue Ziele zu setzen, sich seinen Ängsten zu stellen, im Hier und Jetzt zu verweilen sind alles Dinge, die wir von den Pferden lernen können. Ich werde niemals aufhören, dass Unmögliche für möglich zu halten. Lasst uns zusammen viel Spaß haben und voneinander lernen!

Aufgabenbereich im Weinzierl-Team:

• Trainerin bei Camps und Kursen
• Pferdeausbildung
• Verladetraining