Bei Fragen rufe uns gerne an: 01704879722 oder 01520 9808061 Oder sende uns eine E-Mail an kontakt@weinzierl-horsemanship.de

Eisige Tage & nasse Böden: Wintertraining für eine gute Reitvorbereitung

Die Tage sind kalt und nass, der Boden ist matschig und Dunkelheit scheint die Welt zu umhüllen. Der Winter bietet die Möglichkeit, sich intensiv mit Bodenarbeit und Vorbereitungsübungen zu beschäftigen. Es ist die ideale Zeit, um die Beziehung zu seinem Pferd zu vertiefen und sich auf die kommenden Abenteuer im Sattel vorzubereiten. Nutze die ruhige Atmosphäre und die Zeit im Stall, um die 7 Spiele und die 7 Schritte im Roundpen zu perfektionieren.

Um das natürliche Verhalten eines Fluchttieres in die Ausbildung eines zuverlässigen Reittieres umzuwandeln, spielt die Reitvorbereitung eine entscheidende Rolle. Heute haben wir Dir eine praktische Übung mitgebracht, um Dir die verschiedenen Einwirkungen des Zügels in Erinnerung zu rufen und Dir zu helfen, Deine Kenntnisse in der Kommunikation mit Deinem Pferd zu vertiefen.

Horsemanship wird oft nur mit Bodenarbeit in Verbindung gebracht. Das ist aber nicht richtig. Wir nutzen die Bodenarbeit, um das Pferd auf das Reiten vorzubereiten. Eine natürliche Kommunikation, die auf Respekt und Vertrauen basiert, ist eine gute Grundlage für eine funktionierende Pferd-Mensch-Beziehung.
Die 7 Spiele und unsere 7 Stufen im Roundpen bieten dafür eine gute Basis. Um aus dem Fluchttier ein Reittier zu machen, solltest Du aber auch die Übungen der Reitvorbereitung nicht vergessen.

Zunächst solltest Du Dir auch noch einmal die verschiedenen Führpositionen vergegenwärtigen. Spätestens wenn der Reiter auf dem Pferd sitzt, muss das Pferd gelernt haben, dass der Mensch auch aus anderen Positionen als vor oder neben dem Kopf zuverlässig kommunizieren kann, nämlich auch neben dem Pferd, in Sattellage und hinter dem Pferd, also hinter dem Schweif.

Kontrollzügel vom Boden
Das Thema Nachgiebigkeit ist wichtig, um die Mitarbeit des Pferdes zu erhalten, wenn es um körperlichen Druck geht. Ziel ist es, dass Du Deine Hilfen nicht mit Kraft durchsetzen musst, sondern dass zwei Finger ausreichen, um eine Reaktion vom Pferd zu bekommen. Mit dem Kontrollzügel hast du die Kontrolle über Kopf, Vorhand und Hinterhand deines Pferdes.

Neutraler Zügel
Wenn Dein Pferd mit dem Kopf und allen Beinen geradeaus läuft, hat es die besten Chancen zu fliehen. Wenn Du dann an beiden Zügeln ziehst, hast Du kaum eine Chance, Dein Pferd zu stoppen. Wenn Du aber den Kopf zur Seite neigst, bringst Du Dein Pferd aus dem Gleichgewicht und es muss stehen bleiben.
Anleitung
Du stehst links neben dem Sattel, nimmst das Zügelende in die rechte Hand und ziehst es etwas nach oben, so dass der Zügel noch locker durchhängt. Dann gehst du mit der linken Hand nach oben zur rechten Hand und nimmst den Zügel zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit geöffneter Hand ziehst Du das Seil dreimal nach unten und schließt dann die Hand etwa vier Handbreit hinter dem Zügelknoten. Du schließt die Finger nacheinander und ziehst sie leicht zur Seite. Dann gehst Du mit der linken Hand in Richtung Widerrist zur rechten Hand. Wenn das Pferd den Kopf zur Seite neigt, als würde es „Nein“ sagen, und dann, wenn es die Nase fast am Bauch hat, den Kopf neigt, als würde es „Ja“ sagen, ist die Übung perfekt.Wichtig: Immer wenn das Pferd nachgibt, also das Seil lockert, dann lässt Du los und fängst wieder von vorne an, bis Deine linke Hand oben am Widerrist ankommt. 

Indirekter Zügel
Mit dem indirekten Zügel hat man nicht nur die Kontrolle über den Kopf des Pferdes, sondern auch über die Hinterhand. Das ist wichtig, denn die Vorwärtsbewegung kommt aus der Hinterhand, dem “Motor” des Pferdes. Wenn Dein Pferd mit den Vorder- und Hinterbeinen in einer Spur steht, befindet es sich in einer optimalen Fluchtposition. Um diese auszuschalten, musst Du neben dem Kopf auch die Hinterhand kontrollieren. Später soll das Pferd Deinem Schenkeldruck von oben mit der Hinterhand ausweichen und ein Hinterbein unter dem Bauch kreuzen.
Anleitung
Du stehst auf der linken Seite neben dem Pferd in Höhe des Sattels, hast den Kopf mit der linken Hand am neutralen Zügel gebogen und stehst mit dem Bauchnabel in Richtung Pferdebauch. Mit der rechten Hand drückst Du mit dem Stick zwei Handbreit hinter der Schenkellage und kannst, wenn keine Reaktion kommt, mit dem Stick leicht anklopfen. Sobald Dein Pferd mit der Hinterhand einen kleinen Schritt zur Seite macht, nimmst Du den Druck mit dem Stick weg und wartest mit gesenktem Kopf, bis das Pferd steht. Als zusätzliches Signal, dass es die Hinterhand nicht mehr bewegen soll, kannst Du nun mit der Stickhand an derselben Stelle streicheln, an der Du vorher Druck ausgeübt hast. Wenn das Pferd steht, lass auch den Kopf wieder gerade werden.

Direkter Zügel
Der direkte Zügel ist für die Bewegung der Vorhand zuständig, also soll Dein Pferd lenken, wenn Du es reitest. Das Pferd sollte gelernt haben, dem Druck, den der Zügel auf das Knotenhalfter ausübt, seitlich nachzugeben, den Kopf zu drehen und mit der Schulter zu folgen.
Anleitung
Du stehst vor deinem Pferd mit dem Bauchnabel in Richtung Pferdestirn und hast den Zügelknoten geöffnet. In der rechten Hand hältst du das Seil, in der linken Hand den Stick. Mit der rechten Hand ziehst Du leicht, so dass Dein Arm nach rechts zur Seite ausgestreckt ist und der Kopf und die Vorderbeine dem Seil folgen können. Bleibt das Pferd stehen, hältst Du den Zug am Seil aufrecht und tippst Dein Pferd mit dem Stick in der linken Hand an der rechten Schulter an, bis es sich einen Schritt nach links (vom Pferd aus gesehen) bewegt. 

Für alle Übungen gilt: Auch die andere Seite üben!

Diese Webseite verwendet Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie in unsererDatenschutzerklärungOK